Nach Verkauf des Dentalgebietes musste Im Leitungskreise über den neuen Namen entschieden werden. Der Inlands-Vertrieb schlug einen vor und war dabei, ihn zu publizieren. Ich war der Meinung, es müsse ein bekannter gewichtiger Markenname sein, der Klang hat und sich gut einführen ließ. Ich schlug dafür vor, den Namen Sirona zu verwenden nach den klingenden Namen der Behandlungsplätze M1. Nach Diskussionen wurde er schließlich akzeptiert.

Ich hatte in Bensheim ja bald gemerkt, dass ich mit dem Chef und der dentalen Mentalität nicht klar kam. So war ich offen für andere Jobs. Schaldach, der Gründer und Leiter der Pacemaker-Firma  Biotronik bot mir einen interessanten in seiner Firma an, flog mit mir in seinem Jet zur Besichtigung einer seiner Produktionsstätten, er steuerte. War mir aber nicht seriös genug. Er steuerte in Erlangen praktisch die ganze Professorenschaft Später schickte er noch mal einen Headhunter für einen Job am Bodensee.

Fresenius wollte mich als Entwicklungsleiter.
Das Gebiet war mir zu schmalspurig und kriegte auch bald mit, dass sie einen Personalausräumer wollten, nix für mich. Ich bewarb mich bei der Fraunhofer-Gesellschaft, Leitungsstellen in St Ilgen und bei Saarbrücken, klappte nicht. Bei allen diesen Sondierungen hatte ich einen Klotz am Beine. Hatte mir ja in Bensheim ein großes Haus gekauft mit gewaltigen Schulden. Und meine Kinder hatten schon den ersten Schock des Umfeldwechsels in den Knochen. Bewarb mich noch an der TH Darmstadt, Stelle wurde nicht besetzt. Hatte mich auch in Italien umgesehen aber kapiert, dass man dort viele Leute kennen musste, Beziehungen haben, um erfolgreich sein zu können. Blieb ich also erst mal bei SIEMENS. Wollte ausgründen, SIEMENS ließ mich aber nicht. Das ging erst als SIEMENS den Dentalbereich verkauft hatte. Ich war 55 Jahre alt, 10 Jahre im Dentalbereich tätig.

Ich gründete mit sechs Leuten aus, die GmbH Centrum für Dentale Innovationen (CDI), mit einer Auftragszusage durch Sirona von drei Jahren.
Die Ergebnisse mussten zunä
chst Sirona angeboten werden, falls diese sie nicht nutzten, war die Vermarktung frei. Der damalige Marketingleiter von Sirona bemerkte, dass meine Konzepte dem Marktbedürfnis um mehr als zehn Jahre vorauseilten.

Diese zehn Jahre sind rum, vielleicht finden sich nun Interessenten. Die Patente sind alle frei, da ich die Gebühren nicht mehr bezahlte. Mein Traum war gewesen, eine Innovationsplattform für die dentale Welt zu schaffen. Ich hatte schließlich verstanden, dass mein Konzept der Innovation mit revolutionären Technologien, die die Geräte deutlich verbilligten, allerdings  im besonderen Falle mit Änderung der Geräte- und Nutzungskonzepte, nicht aufgegangen war.

Also schloss ich die CDI GmbH und wollte in ein junges Gebiet einsteigen, das noch nicht so verkrustet war. Es war die alternative Energiegewinnung mit minimalistischer Technologie für die dritte Welt.

Ingenieurbüro Franetzki